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Über das Fest

Seit nunmehr 40 Jahren feiern die Weststädter – meist Ende Juni – drei Tage lang ihr Sommerspektakel auf dem Wilhelmsplatz. Mittelpunkt und seit langem Markenzeichen des Stadtteilfestes ist das bunte Zirkuszelt, wo sich junge Nachwuchskünstler die Bühne mit lokalen Zugpferden und bundesweit erfolgreichen Bands teilen

Wie alles begann: Nach mehreren kleineren, teilweise parallel stattfindenden Straßen- und Stadtteilfesten Anfang der 80er Jahre, in der jede Gruppe für sich feierte, schlossen sich im Sommer 1984 die Macher des neu gegründeten Kulturfenster e. V. mit dem SPD Ortsverein Weststadt zur Arbeitsgemeinschaft „Sommerspektakel“ zusammen, um ein gemeinsames Stadtteilfest auf die Beine zu stellen. Die Idee dahinter war, den diversen, überwiegend in der Weststadt angesiedelten Selbsthilfegruppen und anderen „Alternativen“ wie dem Frauencafé, der Aidshilfe e.V., der Lehrerselbsthilfe-Organisation „päd-aktiv“ oder „Werkstatt e. V. Eppelheim“ ein Forum zu bieten, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Die Straße sollte als „Kulturraum“ genutzt, die Bürger zum „Mitgestalten und Erleben“ ermuntert und – ganz wichtig – die Kinder miteinbezogen werden. Das kreative Treiben unter freiem Himmel mitsamt den vielfältigen politisch motivierten Aktionen bildete, auch musikalisch, einen deutlichen Gegenpool zu den damals üblichen traditionellen Vereinsfesten. Straßentheater statt Festzelt. 

Gaukler und Jongleure statt Blasmusik und Fassbieranstich. Kein Wunder, dass das Ganze von den älteren Weststädtern zunächst kritisch und aus sicherer Entfernung beobachtet wurde. Doch der Anziehungskraft, die von dem bunten Spektakel auf dem „Willi“ ausging, konnte auf Dauer kaum jemand widerstehen.

Von Anfang an wurden Kinder zum Mitmachen ermuntert
Der Kinder-Mitmach-Circus Pico Pello und die Spielmobil-Projektgruppe des Kulturfensters hatten auf dem ersten Sommerspektakel ihre Premiere. Die berühmte Rollenrutsche, Stelzen und andere traditionsreiche Spielgeräte sind immer noch im Einsatz.

Für die Kleinsten wurde ein Sandkasten – anfangs sogar eine „Badeanstalt“ – direkt neben dem Kaffeezelt organisiert, 2003 fand erstmals eine Kinderschminkaktion statt, die so regen Zuspruch bekam, dass sich daraus ein eigenes Schminkzelt etablierte. 

Eine lange Tradition hat auch der selbstverwaltete Flohmarkt von Kindern für Kinder auf der Kaiserstraße und seit etwa 17 Jahren die „Gipswerkstatt“ des St. Josefskrankenhauses, wo sich der Nachwuchs einen schicken Gipsarm verpassen lassen kann.

 

Die Akteure: Zu den frühen Akteuren des Festes gehörten bis 2001 der Werkstatt e.V. Eppelheim, der das Küchenteam und den Sektstand unterstützte, sowie der Motorrad- Club Kuhle Wampe Vaganten HD. Dessen Mitglieder waren alleinverantwortlich für den Bierstand. 

2001 zog sich das Kulturfenster, bis dahin für Kultur, Kinder und die Verpflegung zuständig, als Veranstalter zurück. Die Aufgaben mussten umverteilt, weitere Unterstützer- Gruppen gefunden und neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gewonnen werden. 

Die Kinderbetreuung übernahm zunächst der Verein Postillion e. V., dann „Hannah & Co“. Seit 2009 sorgen Mitglieder des Heidelberger Turnvereins für Spiel, Spaß & Bewegung im hinteren Bereich des Platzes. 

Eine konstante Größe des Sommerspektakels war und ist das Kaffeezelt. Anfangs vom benachbarten Frauencafe unterstützt, wird es seit 1989 vom Frauennotruf betrieben. Ab Mitte der 90er Jahre teilte sich das Team die Aufgabe mit der Aidshilfe Heidelberg, seit 2015 ist die Heidelberger Werkgemeinschaft mit dabei. 

Sehr heiß und fettig geht es am Grillstand zu, der seit 1985 in den Händen von (ehemaligen) „päd-aktiv“-Mitgliedern und deren Freunden und Familien liegt. Der Zusammenhalt ist groß, mittlerweile steht die nächste Generation bereit, die Verantwortung zu tragen.

 

Familienfreundlich, solidarisch, nicht kommerziell

 Der Grundgedanke des Festes ist bis heute lebendig: Es geht um das Miteinander und ums Mitmachen – und natürlich auch ums Feiern – und es geht um Kultur, nicht um Kommerz.

 Das „Mitmach-Konzept“ ist Teil der Erfolgsgeschichte und trägt maßgeblich zu der besonderen, entspannten Atmosphäre auf dem Wilhelmsplatz bei.

 

 Die Akteure 1984 – 2024 mit Bildergalerie  

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums haben einige Sommerspektakel-Mitglieder der ersten Stunde ihr Archiv durchstöbert und Fotoalben gesichtet – hier das Ergebnis          

 

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